Das Hylami

Das Hylami

Heute widmen wir uns Hylami, der Sprache der Hylamis und Anura und lernen dabei einiges über das Leben unter Wasser. Es wird jedoch noch weitere Artikel geben müssen, bis ihr das komplexe Hylami verstehen können werdet.

In den Gewässern von Elior wohnen sehr viele Lebewesen. Die zwei größten Kulturen in der Umgebung zur Thelia-Halbinsel sind die Hylamis und die Anura. Die Anura ähneln aufrecht gehenden Kaulquappen. Sie sind ein einfaches Volk, die meist für die Hylamis arbeiten. Sie organisieren sich selbst in strikten Kasten und sind streng gläubig an Hykruss, den Gott des Wassers. Die Hylamis hingegen besitzen einen Schlangenkörper mit Beinen und Armen.

Die Sprache Hylami weißt deutliche Unterschiede zu dem auf, was wir von Sprachen gewohnt sind. Das liegt vor Allem an dem stark verschiedenem Lebensraum. Zunächst breitet sich Schall unter Wasser deutlich schneller und insbesondere die tiefen Töne auch weiter aus, als in der Luft. Deshalb klingen Hylamis sehr tief und manche Laute sind mit menschlichen Ohren gar nicht zu hören. Um die Herkunftsrichtung und Entfernung eines Geräusches einordnen zu können, nutzen menschliche Gehirne die unterschiedlichen Zeitpunkte, an denen das Geräusch die beiden Ohren erreicht. Durch die hohe Schallgeschwindigkeit unter Wasser ist diese Ortung für einen Menschen quasi unmöglich, Hylamis jedoch haben ein wesentlich leistungsfähigeres Gehirn für die Verarbeitung von Geräuschen. Außerdem können sie an vielen Stellen ihres Körpers hören.

Die Grammatik weißt auch ein paar Besonderheiten auf, insbesondere fallen viele Deklinationen und Konjugationen weg, da man diese sowieso nicht gut verstehen würde. Stattdessen werden eher ganze Wörter eingefügt um den Sachverhalt richtig darzustellen. So unterscheidet das Hylami nicht nach Geschlechtern und es gibt keine Zeitformen. Diese werden durch sogenannte Tempien ersetzt, wie z.B. "gestern" oder "vor drei Jahren für ein Jahr lang" ersetzt. Der Satz "Ich habe gestern Blauaal gegessen" könnte in etwa "Ich essen Blauaal gestern kurzzeitig".

Genauso ist der Wortschatz an die Unterwasserwelt angepasst. So gibt es 31 verschiedene Wörter für Wasser, je nach Tiefe, Strömung und diversen Fremdstoffen wie Salz, Plankton, Dreck im Wasser. Auf die fundamental anders funktionierende Farbwahrnehmung der Hylamis zurückzuführen ist das fehlen von Wörtern für Farben. So redet ein Hylami von einem "mittelstarken Fisch" und meint dabei einen lila geschuppten Fisch. Auch Himmelsrichtungen folgen einem für uns eigenartigen System.

Ein weiterer großer Punkt neben dem gesprochenen Hylami ist das Geschriebene. Im Wasser ist es schwer, dauerhafte Aufzeichnungen anzufertigen. Dennoch haben sich zwei Arten der Schrift entwickelt, die Korallenschrift und die Pockenschrift. Die Pockenschrift ähnelt unserer Vorstellung von Schrift: Mehrere Zeichen werden hintereinander gemalt und ergeben so Wörter und ganze Sätze. Das Besondere an dieser Schrift ist, dass Seepocken als Farbe genutzt werden. Diese haben sich als haltbar und gut schreibbar erwiesen. Seepocken sind kleine Krebse, die aus ihren Eiern schlüpfen und dann fest an einer Stelle wachsen. Der Setzer, also der Schreibende, platziert die Eier in der gewünschten Form auf dem zu beschreibenden Stein. Ein großer Vorteil ist, dass die Eier zunächst nur schwach haften, sodass Setzfehler leicht ausgebessert werden können. Nach spätestens zwei Wochen sind die Krebse geschlüpft und bauen ihren Panzer an genau diese Stelle, an die sie platziert wurden. Nach kurzer Zeit ist dann das Schriftbild gut lesbar. Um ein Zuwachsen der Fläche zu verhindern verbreiten die Hylamis in regelmäßigen Abständen Duftstoffe in dem Gebiet, die die Fortpflanzung der Seepocken verhindern. Eine dauerhafte Alternative ist es, die Seepocken abzutöten, sodass nur die Häuschen zurückbleiben. Diese Form der Niederschrift erfordert viel Arbeit, dauert mehrere Wochen und funktioniert nur auf festem Gestein am Meeresboden oder Felsen im Wasser.

Die Alternative um zumindest kurze Nachrichten transportabel anzufertigen ist die Korallenschrift. Hierbei wird eine flache Koralle hergenommen, die sich stark verzweigt. Dieser werden anschließend viele der Arme abgebrochen. Die verbleibende Form der Koralle bildet dann die zu übermittelnde Nachricht. Im Unterschied zur Pockenschrift sind hier keine Symbole zu erkennen, sondern die Art und Anzahl der Verzweigungen sind ausschlaggebend zum Lesen. Eine Aufbewahrung eines solchen Schriftstücks ist schwierig, weshalb diese Art der Niederschrift nur für kurzzeitige Texte geeignet ist.

Durch diese unterschiedlichen Darstellungsweisen beider Schriften, können die meisten Hylami auch immer nur eine der beiden Varianten lesen.

Das war eine kurze Einführung in die Grundlagen von Sprache und Schrift des Hylami. Irgendwann in der Zukunft werden wir uns mit den verbleibenden offenen Konzepten wie der Farb- und Richtungsangabe befassen und natürlich auch lernen, wie man Hylami übersetzt.

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